Mein Jakobsweg - Eine "Ent-Grenzerfahrung"

Hier findest du eine kurze Zusammenfassung und kannst direkt zu meinen Etappen springen, die ich unter den Monaten wochenweise zusammengefasst habe. In meinem Wandertagebuch nehme ich dich auf meine äußere und innere Reise mit. Ich erzähle von Grenzen und deren Wegfall, von den Aufs und Abs einer Fernwanderung und von magischen, wunderbaren Begegnungen.

2023 bin ich auf verschiedenen Jakobswegen durch Frankreich und Spanien gelaufen. Mehr als 1600 km habe ich dabei zurückgelegt. Zunächst lief ich ca. 800 km durch Frankreich auf der Via Podiensis, entschied mich dann für den Küstenweg und bog von diesem auf den Camino Primitivo ein. Vier Monate war ich insgesamt unterwegs.

Mein Leben als Pilgerin begann mit Herausforderungen. Die Umstellung von der Sesshaftigkeit auf mein Nomadentum brauchte Zeit. Alles, was mir vertraut war, habe ich hinter mir gelassen, um täglich ins Unbekannte aufzubrechen. 

Ab der zweiten Woche durchkreuzte eine Entzündung in beiden Achillessehnen meine Pläne. Ab dann drehte sich alles um die Genesung und um meine Reaktionen auf diese Einschränkung. Oft war ich missmutig, weil meine Reise nicht so lief, wie ich es mir gewünscht hatte. Diese ersten Wochen im April und Mai laufen unter dem Motto "Aller Anfang ist schwer".

Im Juni habe ich Fortschritte gesehen. Ein Highlight war definitiv, als ich die Pyrenäen zum ersten Mal gesehen habe. Mein Körper wurde stärker, Grenzen weichten auf und alte Vorstellungen und Ideen verblichen. Zurück blieb ein tiefes Gefühl von Freiheit, Weite und Verbundenheit.

Der Juli war dann meine glücklichste Zeit auf dem Jakobsweg. Ich habe "Wanderbeine" bekommen, die mich überall hingetragen haben und hatte tolle Begegnungen. Sehr wichtig war für mich auch der Abschluss der Reise in Fisterra, am "Ende der Welt".

Meine Route: In Montfaucon en Velay (bei Lyon) ging es los. Dann nach Saint Jean Pied de Port, von dort zum Atlantik und dann wieder ins Inland.